Mit fortschreitender Technologie wird es immer wichtiger, einen guten Virenschutz auf seinem Computer installiert zu haben. Für Windows Nutzer kam Microsoft da natürlich auf die Idee, sein Betriebssystem mit einem kostenlosen Schutz auszustatten: Windows Defender. Der gehört mittlerweile zur Standardausrüstung auf jedem Windows 8 und Windows 10 laufenden Computer und ist somit auch kostenlos bei dem Betriebssystem dabei. Es gibt natürlich andere, zahlreiche kostenlose Antivirenprogramme, aber wie gut ist Windows Defender eigentlich?
In unserem Test haben wir uns Windows Defender genauer angesehen. Dabei haben wir vor allem Wert auf den Virenschutz gelegt, aber auch auf seine Funktionalität und Konfigurationsmöglichkeiten.
Inhalt
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Was ist Windows Defender?
Windows Defender ist der eingebaute Virenschutz von Microsoft Windows der mittlerweile ein fester Bestandteil des Betriebssystems ist. Zwar hat sich der Antivirus in den letzten Jahren durchaus verbessert, was man auch in den Tests von den Experten auf AV-Test sehen kann, jedoch gibt es noch genügend Raum für Verbesserung. Nach wie vor kann man schlichtweg sagen: Der Windows Defender ist „besser als gar nichts“. Gerade wenn man nur das Minimum auf seinem Computer erledigt mag der Windows Defender ausreichen. Da er kostenlos mit dabei ist, ist natürlich ein Plus. Mittlerweile gibt es jedoch sehr viele kostenlose Alternativen, die durchaus mehr Funktionen bieten, als der Windows Defender.
Vor- und Nachteile des Windows Defender
Windows behauptet ja mittlerweile, das sicherste Betriebssystem zu sein. Das liegt vor allem daran, dass der Windows Defender wohl jeden Computer vor Viren und Malware schützen soll. In der Realität gibt es natürlich noch sehr viel Aufholbedarf. Zwar hat sich der Virenschutz in den letzten Jahren verbessert, kann sich jedoch nach wie vor nicht mit anderen Antivirenprogramme, wie TotalAV, messen. Dennoch haben wir uns den Virenschutz genau angesehen und getestet.
Vorteile
Windows Defender ist im Allgemeinen nicht der schlechteste Virenschutz, den es gibt. Deswegen muss man hier auch seine Vorteile nennen:
- Kostenlos mit jedem Windows Betriebssystem (ab Windows 8)
- Erweiteter Windows Schutz durch die Windows-Security Oberfläche
- Einfache Bedienung
- Für Anfänger geeignet
Wie man bereits am Dashboard erkennen kann, ist dies relativ einfach und überschaulich. Gerade für Anfänger mag vielleicht dieser Virenschutz ausreichend sein, aber anhand der mangelnden Einstellungsmöglichkeiten, empfehlen wir unbedingt, sich andere Antivirenprogramme näher anzusehen. Gerade TotalAV, der nicht nur Schutz für Windows-PCs garantiert, hat bei unseren Tests als Testsieger abgeschnitten. Ein Vergleich lohnt sich auf alle Fälle!
Nachteile
Kostenlos hin oder her – wenn man sich die Vor- und Nachteile ansieht, sieht man bereits auf den ersten Blick, dass sich ein zusätzlicher Virenschutz lohnt.
- Keinen Schutz für Mac, Android und iOS. Windows Defender ist rein für Windows Computer gedacht – daher auch der Name.
- Eingeschränkte Funktionen – man hat keine wirkliche Kontrolle über den Virenscanner, einen Virenfund, oder andere Aktionen
- Kein kompletter Schutz vor Viren (z.B. Ransomware oder Rootkits). Während andere Antivirenprogramme eigene Funktionen besitzen, um z.B. direkt nach Rootkits zu suchen, so fehlt dies komplett bei Windows Defender.
- Kein Schutz vor Phishing Webseiten – wenn man nicht Edge (Windows eigenen Browser) benutzt
- Schlechte Firewall mit so gut wie gar keinen Funktionen zur Einrichtung
- Mangel an Extra Features
- Kaum Updates der Virendatenbank
- Kein Schutz für die Privatsphäre
Generell muss man sagen, dass Windows Defender wirklich nur ein Basisschutz ist. Gerade dann, wenn man sich erst einmal einen PC zugelegt hat. Trotzdem ist es ratsam, sich direkt nach dem Kauf einen Virenschutz zu holen, der viel mehr kann, als der eingebaute Schutz von Microsoft. Und auch wenn man nur das Minimum am Computer erledigt – sobald man eine Verbindung zum Internet hat, ist man vor den Gefahren nicht geschützt.
Des Weiteren bietet Windows Defender keinen Schutz für die Privatsphäre oder Anonymität im Internet an. Während die meisten Antivirenprogramme mittlerweile Zusatzfunktionen wie VPN, Passwort-Manager, Daten-Shredder etc. anbieten, so fehlt dies hier komplett.
Windows Defender im Test – so gut ist der Virenschutz wirklich
Für unseren Test haben wir uns einen neu aufgesetzten Computer herangezogen und getestet, was der Virenschutz von Windows wirklich kann. Dabei haben wir Phishing Webseiten besucht, gefährliche Downloads heruntergeladen und auch versucht, den Virenschutz so gut wie möglich einzurichten. Das Ergebnis ist jedoch ernüchternd. Dennoch möchten wir dir die Funktionen von Windows Defender erst einmal Schritt für Schritt erklären.
Die Funktionen
Die Funktionen halten sich beim Windows Defender natürlich in Grenzen.
Antivirenschutz
Windows Defender bietet einen Grundschutz für jeden Windows-PC an. Unglücklicherweise kann man bei dem Virenscanner nicht auswählen, ob nach Rootkits oder anderer Malware spezifisch gesucht werden soll. Man kann jedoch den Virenscan planen.
Updates
Windows Defender und Security werden durch Windows Updates aktualisiert. Sprich: Man kann den Virenschutz alleine nicht aktualisieren. Wie man bereits weiß, gibt es nicht jeden Tag eine Aktualisierung von Windows, somit bleibt auch die Aktualisierung für den Virenschutz aus.
Windows Firewall
Die eingebaute Firewall erlaubt es dem Administrator Regeln für den ein- und ausgehenden Netzwerkverkehr einzurichten. Zusätzlich kann man wählen, ob ma sich in einem öffentlichen oder privaten Netzwerk befindet. Die Firewall von Windows Defender ist somit recht solide.
Jugenschutz
Ein sehr gutes Feature, was leider nur online verfügbar ist, ist der Jugendschutz. Diese Cloud-basierte Funktion erlaubt es, dass man als Administrator Einstellungen für die ganze Familie vornehmen kann. Microsoft erlaubt es nämlich auch, dass man auf dem Computer eigene Konten für die Kinder einrichten kann. Alle Einstellungen, die man in der Cloud dann vornimmt, werden umgesetzt, sobald sich das Kind mit seinem Konto anmeldet. So können andere Browser blockiert werden, Regeln für Webseiten erstellt werden, uvm. Der Jugendschutz ist mitunter das beste Feature von Windows.
Kompatibilität
- PC: Ab Windows 8
Windows Defender ist rein für Windows Geräte geeignet. Wenn man also sein Heimnetzwerk und seine anderen Geräte schützen möchte, so muss man auf einen anderen Antivirenschutz zurückgreifen.
Leistung
Für Anfänger ist Windows Defender in Ordnung. WIr waren weniger von dem Virenscanner und den Updates begeistert, als von der Firewall, die man wirklich nach seinen Wünschen konfigurieren kann.
Das haben wir als positiv empfunden:
- Benutzeroberfläche
Wijndows Defender kommt vorinstalliert mit jedem Windows Betriebssystem. Somit benötigt dieser Virenschutz keine extra Einrichtung oder Installation. Auch die Einstellungen, die man nachträglich durchführen möchte, sind sehr einfach und sehr gut für Anfänger. - Firewall
Die Firewall lässt sich sehr gut konfigurieren und man kann zwischen unterschiedlichen Netzwerken aussuchen. Noch dazu kann man eigene Regeln erstellen, Ports öffnen oder schließen und so auch den Netzwerkverkehr überwachen. Das lässt sich übrigens auch ganz gut über den Taskmanager sehen - Preis
Ein großer Pluspunkt ist natürlich, dass Windows Defender kostenlos ist. Als Basisschutz ist er somit durchaus geeignet. - Geschwindigkeit des Virenscanners
Die Geschwindigkeit während eines Scans betrug rund 24 Minuten. Somit liegt Windows Defender in der Mittelklasse. Da es jedoch kaum Zusatzeinstellungen gibt, kann man andere Werte hier nicht heranziehen.
Das haben wir jedoch als negativ empfunden:
- Virenschutz
Der Virenscanner ist langsam und man kann nicht wirklich nachverfolgen, in welchen Ordnern gerade gesucht werden oder welche Dateien gerade gescannt werden. Außerdem gibt es keine Möglichkeiten, speziell nach Trojanern, Rootkits oder Spyware zu suchen. Das mag zwar für Anfänger leicht sein, aber wenn man sich wirklich einen Virus eingefangen hat und Windows Defender nicht anzeigt, was gerade gescannt wird, dann wird es schwierig. Der Virusscan ist wirklich nur für all jene gedacht, die entweder kein Internet benutzen oder nur das Notwendigste am Computer erledigen. - Kompatibiliät
Wie gesagt, dieser Virenschutz kommt nur mit Windows. Mac, Android und iOS bleiben hier also auf der Strecke. Wenn man seine Endgeräte schützen möchte, oder sein gesamtes Netzwerk, so sollte man unbedingt auf einen anderen Antivirenschutz zurückgreifen. Im Vergleich dazu kann man bereits ab € 29 bei TotalAV einen hervorragenden Antivirus bekommen, der bis zu 3 Geräte schützt, unabhängig von dem Betriebssystem. - Kein Schutz zwecks Privatsphäre
Während andere Antivirenprogramme heutzutage bereits VPNs anbieten, so hängt hier Microsoft durchaus hinterher. Man kann sich natürlich zusätzlich einen guten VPN Dienst auswählen. Welche es gibt, haben wir dir hier erklärt. - Geschwindigkeit während eines Scans
Während eines Virenscans läuft der Computer sehr langsam. Man hört deutlich, dass der Scan durchgeführt wird. Dadurch lassen sich auch Webseiten langsamer aufbauen. - Geschwindigkeit des Virenscanners
Die Leistungsfähigkeit des Virenscanners ist definitiv schlecht. Während eines Schnelltests benötigte AVG rund 22 Minuten, wobei andere Antivirenprogramme deutlich schneller waren. Für einen kompletten Scan unseres Computers benötigten wir fast 2 Stunden – das ist nicht tragbar.
Kundensupport
Da der Virenschutz mit Windows ausgeliefert wird, ist Microsoft für all deine Fragen rund um Windows Defender zuständig. Es gibt eine eigene Hilfeseite mit sehr vielen FAQs und Tutorials, wie man sich Windows Defender und auch die Firewall optimal einstellen kann. Und wenn alles nichts hilft, kann man sich immer noch Hilfe von Windows direkt holen. In der Regel spricht man mit einem Bot, der bei deutlicher Formulierung der Frage uns jedoch sofort auf die richtige Problemlösungsseite gebracht hat. Bei weiteren Fragen kann man den Support kontaktieren, meist über eine Remoteverbindung. In der Regel hilft Microsoft aber nur bei Kleinigkeiten – sollten größere Fragen entstehen, wird man darauf hingewiesen, dass dies etwas kostet.
Fazit
Windows Defender sollte wirklich nur als Grundschutz angesehen werden. Zwar hat sich der Virenschutz in den letzten Jahren deutlich verbessert, hängt aber leider immer noch hinterher. Mit anderen Virenprogrammen wie TotalAV kann sich Windows Defender nicht messen. Selbst andere, kostenlose Antivirenprogramme haben eine bessere Erkennungsrate und Einstellungsmöglichkeit als Windows Defender. Wenn man wirklich keinen anderen Antivirenschutz installieren möchte, so sollte man zumindest sehr vorsichtig im Internet unterwegs sein. Wenn man keine dubiosen Links anklickt oder Dateien herunterladet, kann man auch mit Windows Defender gut arbeiten. Jedoch fehlt hier einfach die Einstellung für ein VPN, für gewisse Scans und vor allem die Datenbankaktualisierung. Während andere Virenanbieter täglich aktualisiert werden, muss man bei Windows Defender warten, bis es bei Windows ein Update gibt. Das ist leider unzureichend.