Der Prozessor oder auch CPU wird in jedem PC benötigt. Die zwei konkurrierenden Anbieter für Proessoren sind AMD und Intel. Es gibt unzählige Prozessoren, welche sich in Preis, Leistung, Sockel und vielen mehr Unterscheiden. Dabei ist es wichtig, zu verstehen, dass unterschiedliche Prozessoren für unterschiedliche Anwender am besten sind. Wir testen sie alle und verraten dir, welche CPU die beste für dich ist.
Inhalt
Was ist ein Prozessor?
Ein Prozessor oder auch CPU (Central Processing Unit) ist ein wesentlicher Bestandteil des Computers. Die CPU ist dabei das zentrale Element eines PC, quasi das Herz und sitzt auf dem sogenannten Mainboard. Mithilfe des Prozessors werden alle wichtigen Vorgänge in einem PC gesteuert und berechnet. Egal ob du ein Programm oder ein Spiel öffnest, der Prozessor berechnet wann was genau auf dem Bildschirm erscheint.
Auch während Programme am Laufen sind, arbeitet der Prozessor ununterbrochen weiter. Was du letzendlich auf dem Bildschirm siehst, wird übrigens von der Grafikkarte berechnet. Faszinierend ist, dass alle Befehle von der CPU über ein Binärsystem laufen, das heißt, der CPU versteht nur die Befehle „0“ und „1“ – An oder Aus und berechnet darauf alle Informationen. Wie viele nullen oder Einsen die CPU pro Sekunde berechnen kann, lässt sich in der Taktfrequenz ablesen.
Welche Prozessoren Hersteller gibt es?
Aktuell gibt es zwei bekannte Firmen, die Prozessoren produzieren: Intel und AMD. Ähnlich wie bei Grafikkarten stellt sie die Frage, welcher Prozessor – Hersteller für dich der beste ist. Zwar bieten sowohl Intel als auch AMD CPUs an, welche sich für alle Anwendungen nutzen lassen, aber trotzdem haben diese jeweils Vor- und Nachteile. Vieles hängt außerdem von deinem Budget ab. Generell ist, ähnlich wie schon bei Grafikkarten und AMD ist der günstigere Anbieter.
Ein weiteres Merkmal ist, dass sich AMD-Ryzen-CPUs alle relativ einfach übertakten lassen, was bei Intel oft nicht so einfach ist. Allgemein gesagt, sind AMD-Prozessoren am besten für Anwendungen geeignet, während Intel bei Spielen besser ist.
AMD-Ryzen-CPUs

Intel-Core-CPUs

Die wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Prozessors
Prozessoren sind komplizierte Technik und den Richtigen CPU zu finden kann schwer sein. Wir raten daher, vor dem Kauf einige wichtigen Kriterien zu beachten, um die Auswahl einfacher zu machen.
Sockel
Der Sockel ist der Platz auf dem Mainboard, auf welchem der Prozessor platziert wird. Über das Mainboard und den Sockel ist der Prozessor in Verbindung mit allen anderen Komponenten des Computers. Es gibt aktuell fünf verschiedene Sockel.
- Sockel 1151 (Intel, Standard-Sockel)
- Sockel AM4 /AMD, Standard-Sockel)
- Sockel TRX (AMD, Enthusiasten-Sockel)
- Sockel TR4 (AMD, Enthusiasten-Sockel)
- Sockel 2066 (Intel, Enthusiasten-Sockel)
Bevor du also einen Prozessor kaufst, solltest du darauf achten über was für ein Sockel dein Mainboard verfügt. Online findest du die Angabe zum Sockel in Klammern hinter dem Produktnamen. Neben Taktung und Kern-Anzahl gehört der Sockel zum wichtigsten Kriterium beim Kauf eines Prozessors.
Kern-Anzahl
Neben dem Sockel solltest du beim CPU-Kauf immer auf die Kern-Anzahl achten. Generell sollte ein moderner Prozessor, wenn möglich über mindestens vier Kerne verfügen. Bis vor einiger Zeit war die Kern-Anzahl besonders bei Spielen noch relativ unwichtig, da oft nicht mehr als 2x Kerne gleichzeitig genutzt wurden. Inzwischen nutzen mehr und mehr Spiele mehr als 2x Kerne gleichzeitig. Bereits seit längeren ist die Kernzahl allerdings für die Video – und Fotobearbeitung äußerst wichtig, da Programme wie Adobe Photoshop und Adobe Premier Pro die Nutzung von mehreren Prozessor-Kernen zur selben Zeit unterstützen. AMD bietet mit dem Ryzen-Master-Tool ein interessantes Tool zur Verfügung das es erlaubt, die Kern-Anzahl und vieles mehr individuell an deine eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Cache
Der Prozessor „Cache“ oder auch Zwischenspeicher, ähnelt dem Speicher eines Computers. Dabei ist der Cache eines Prozessors eine kleine Menge, sehr schnellen Speichers, der für die temporäre Speicherung verwendet wird. Auf diese Weise kann ein Computer die Dateien, die sich im Cache des Prozessors befinden, sehr schnell abrufen. Je größer der Cache eines Prozessors ist, desto mehr Dateien können für diesen schnellen Abruf gespeichert werden.
Hyper Threading
Bereits im Jahr 2002 gab es die ersten Prozessoren mit Hyper Threading. Damals im Pentium 4 HT von Intel. Hyper Threading bedeutet das ein einzelner physischer CPU-Kern vom Betriebssystem als zwei logische CPUs angezeigt wird. Die CPU gibt also vor, mehr Kerne zu haben, als sie eigentlich hat. Dabei benutzt ein Prozessor diesen Trick, um die Ausführung von Programmen zu beschleunigen. Durch Hyper Threading können beide logischen CPU-Kerne Arbeitsspeicher nutzen. Dies hilft zum Beispiel, wenn die Arbeit von einem logischen Kern von einer Aufgabe blockiert ist. In diesem Fall kann der andere logische Kern andere Aufgaben übernehmen.
Integrierte Grafikprozessoren (GPUs)
Viele der heutigen Prozessoren verfügen über integrierte Grafikprozessoren, mit denen die Berechnung von Grafiken durchgeführt wird. Besitzt ein Prozessor keine integrierte GPU, benötigst du eine separate GPU. Integrierte Grafikprozessoren bieten dabei nicht dieselbe Rechenpower wie separate, eigenständige GPUs. Nutzt du den Rechner aber nur für Office oder einfache, nicht grafisch ansprechende Anwendungen, reicht der in einem Prozessor Integrierte Grafikprozessor.
Taktfrequenz
Die Frequenz einer CPU wird in Hertz (Hz) gemessen. Sie ist die Geschwindigkeit, mit der ein Prozessor arbeitet. Also die Zahl der Impulse pro Sekunde, die ein Oszillator produziert. Eine hohe Taktfrequenz bedeutet also ein schnell arbeitender Prozessor. In der Vergangenheit war eine lediglich schnellere Frequenz gleichbedeutend mit einer besseren Leistung. Die ist heute allerdings nicht mehr unbedingt der Fall. In einigen Fällen kann eine CPU mit einer niedrigen Frequenz aufgrund der Infrastruktur der CPU tatsächlich eine bessere Leistung erbringen als ein Prozessor mit einer höheren Frequenz. Es ist wichtig, zusätzlich zur Frequenz der CPU die Anweisungen pro Takt einer CPU zu beachten. Eine hohe Taktfrequenz bedeutet in den meisten Fällen aber immer noch einen leistungsfähigen Prozessor.
Thermal Design
Prozessoren erzeugen Wärme. Die einer CPU zugewiesene Leistungsspezifikation für das thermische Design erklärt, wie viel Wärme vom Prozessor abgegeben wird. Dies wirkt sich direkt, auf den Typ des für einen CPU benötigen, Kühlsystems aus. Wenn die CPU nicht mit einem Kühlsystem geliefert wird (in den meisten Fällen ein Ventilator) oder das vorhandene Kühlsystem nicht aureicht, kann das System überhitzen. Eine Überhitzung des Systems, führt im besten Fall dazu, dass der Prozessor automatisch Runtertaktet und dadurch weniger Leistung bringt, im schlimmsten Fall kann es den Prozessor und andere Komponenten vom Computer zerstören.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Einige Nutzer können dies Punkt überspringen. Hast du ein sehr großes Budget, wird dir viel Geld auch viel Leistung bringen. Musst du allerdings mehr auf dein Budget achten, gibt es Prozessoren die dir mehr Leistung für dein Geld bringen, als andere. Oft hat AMD die Nase ein wenig vorn, wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis geht.
Was kostet ein Prozessor
Wenn du Wert auf ein extremes High-End-Gerät legst, kannst du gut und gerne über 1000 Euro für einen wirklich guten Prozessor ausgeben. Die meisten Nutzer benötigen allerdings keinen 1000 Euro Prozessor. Ein normaler Prozessor bedeutet, dass du die meisten Spiele in guter Auflösung, sowie flüssig spielen und tägliche Office Anwendungen ohne Probleme ausführen kannst. Für einen guten Prozessor wirst du normalerweise zwischen 250 – 600 Euro ausgeben. Je mehr du dich für rechenintensive Anwendungen wie Video-Rendering interessierst, desto mehr solltest du bereit sein auszugeben. Willst du dagegen nur im Internet surfen, Office Anwendungen nutzen und deine E-Mail abrufen, gibt es entsprechende Prozessoren schon um die 100 Euro.
Die besten Prozessoren im Vergleich
Wie bereits oben erwähnt, gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Prozessoren, mit einer riesigen Preisspanne. Daher gehen wir in unserem Test nicht nur nach reinen Benchmarks, sondern haben unseren Prozessor Test ein wenig unterteilt. Wir stellen euch dabei jeweils einen Testsieger für folgende Kategorien vor:
- Gaming Prozessor
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Videobearbeitung
- Performance
- Budget
- Büro & Alltag
- Streaming
Bester Gaming Prozessor – Intel Core i7-9700K (9th Gen)

Architektur: Coffee Lake
Socket: 1151
Core/Threads: 8/8
Basis Taktfrequenz: 3.6 GHz
Boost Taktfrequenz: 4.9 GHz
Vorteile:
- Hervorragende Leistung für Spiele
- Strake Single-Thread-Leistung dank hoher Turbo-Boost-Taktrate
- Gelötete TIM (Thermal Interface Material) bietet sehr gutes Thermal Design
Nachteile:
- Teuer
- Keine Hyper-Threading Technologie
Der Prozessor mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis – AMD Ryzen 7 3700x

Architektur: Zen 2
Socket: AM4
Core/Threads: 8/16
Basis Taktfrequenz: 3.6 GHz
Boost Taktfrequenz: 4.4 GHz
Vorteile:
- Unterstützt PCIe 4.0
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Mit x470 Motherboards kompatibel
Nachteile:
- Nicht das beste Thermal Design zum Overclocken
- Benötigt ein teures x570 Motherboard für PCIe 4.0 Support
Bester Prozessor für Videobearbeitung – AMD Ryzen 7 2700X

Architektur: Zen 2
Socket: AM4
Core/Threads: 8/16
Basis Taktfrequenz: 3.7 GHz
Boost Taktfrequenz: 4.3 GHz
Vorteile:
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- 20 MB Cache Speicher
- Effizienter Kühler wird mitgeliefert
- 16 Threads für optimales Multitasking
Nachteile:
- Tendenz zum Überheizen wenn Übertaktet
- Preislich nur gering unter dem Ryzen 7 3700x
Leistungsstärkster Prozessor – AMD Ryzen Threadripper 3990x

Nur der Vollständigkeit halber sollten wir erwähnen, dass dieser CPU höchstwahrscheinlich für mehr als 99% der Nutzer zu viel des Guten ist. Wer nach einer bezahlbaren, aber dennoch sehr leistungsstarken Alternative sucht, dem raten wir zum AMD Ryzen 9 3950x.
Architektur: Zen Core
Socket: sTRX4
Core/Threads: 64/128
Basis Taktfrequenz: 2.9 GHz
Boost Taktfrequenz: 4.3 GHz
Vorteile:
- 64 Kerne
- Unglaublich Leistungsfähig
- Der beste Prozzesor auf dem Markt
Nachteile:
- Extrem Teuer
Der beste Budget Prozessor – AMD Ryzen 5 3600

Architektur: Zen 2
Socket: AM4
Core/Threads: 6/12
Basis Taktfrequenz: 2.9 GHz
Boost Taktfrequenz: 4.2 GHz
Vorteile:
- Günstig
- Ausreichend Leistung für die meisten Spiele auf „High“ Settings
- Einfach Overclockbar
- Sehr stark im Multithreading
Nachteile:
- Keine integrierte Grafikkarte
- Thermal Design limitiert Overclocking
Der beste Prozessor für Büro und Alltag – Intel Core i3 8100

Besitzt du eine dedizierte Grafikkarte lassen sich auch Spiele mit dem i3 8100 bewältigen. Leider sind 4 Threads nicht sehr zukunftsorientiert. So wirst du wahrscheinlich noch ein paar Jahre glücklich mit dem i3 8100 werden, danach wird aber höchstwahrscheinlich mindestens ein 6 Kern Prozessor nötig.
Architektur: Coffee Lake
Socket: 1151
Core/Threads: 4/4
Basis Taktfrequenz: 2.9
Boost Taktfrequenz: 3.6 GHz
Vorteile:
- Günstig
- Integrierter Grafichip
- Für viele Spiele mit dedizierter Grafikkarte ausreichend
Nachteile:
- Nur 4 Kerne / Threads
- Nicht für Multithread Aufgaben geeignet
Der beste Prozessor zum Streamen – AMD Ryzen 7 3800x

Architektur: Zen 2
Socket: AM4
Core/Threads: 12/24
Basis Taktfrequenz: 3.8 GHz
Boost Taktfrequenz: 4.6 GHz
Vorteile:
- Sehr gute single & multi-core Leistung
- Eignet sich hervorragend zum 1080p streamen & 4k Gamen
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile:
- Trotz gutem Preis-Leistung-Verhältnis, relativ teuer
Häufige Fragen zu Prozessoren / CPUs
Welcher Prozessor ist der beste?
Die Frage ist - der beste Prozessor wofür? Der beste Prozessor zum Gamen: Intel Core i7-9700k. Der Prozessor mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis: AMD Ryzen 7 3700x. Der beste Prozessor zur Videobearbeitung: AMD Ryzen 7 2700x. Der leistungsstärkste Prozessor: AMD Ryzen Threadripper 3990x. Der beste Budget Prozessor: AMD Ryzen 5 3600 Der besten Prozessor für Büro und Alltag? Intel Core i3 8100
Wer ist besser - Intel oder AMD?
Es gibt einige Unterschiede zwischen Intel und AMD. Intel war lange Zeit der unangefochtene König der CPUs. Inzwischen gewinnt AMD allerdings vor allem in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis. AMD bietet mehr Rechenkerne und Leistung für weniger Geld. Mehr Rechenkerne eignen sich vor allem für Aufgaben wie Videobearbeitung. Geht es bei der Prozessor Wahl allein ums Gaming, hat aktuell immer noch Intel die Nase vorn.
Welchen Prozessor für Office PC?
Für einen Office PC empfiehlt sich ein Prozessor mit integrierter GPU. Unsere Wahl für die beste CPU für einen Office PC fällt auf den Intel Core i3 8100. Diese CPU ist bereits für 100 Euro zu haben und besitzt einen integrierten Grafikchip.
Was bedeutet GHz bei Prozessoren?
Die Leistungsfähigkeit einer CPU wird mit der Taktfrequenz in Hz (Hertz), MHz (Megahertz) oder GHz (Gigahertz) angegeben. Ein Prozessor mit 2 GHz kann 2 Milliarden Stromimpulse pro Sekunde verarbeiten. Mehr GHz = mehr Leistung.
Welche CPU 2020?
Der AMD Ryzen 7 3700x ist eine CPU mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Leistunf des Ryzen 7 3700x wird auch die kommenden Jahre für alle Anforderungen gut genug sein. Er ist eine daher eine sehr gute Wahl für jeden Anwender.
Wie Viel Kerne sollte mein Prozessor haben?
Wir raten zu einem Prozessor mit mindestens 4 Kernen. Selbst 4 Kerne sind heutzutage relativ wenig. Möchtest du sicher sein, dass dein Prozessor auch die nächsten Jahre noch gut genug ist, kauf dir am besten einen Prozessor mit mindestens 6 oder 8 Kernen.
