Missverständnisse über VPNs führen zu Sicherheitsrisiken. Virtuelle private Netzwerke (VPN) spielen eine entscheidende Rolle bei der eigenen Sicherheit im Internet und bei der Verbesserung der eigenen Anonymität. Da die Einführung von VPNs jedoch schnell zunimmt und VPN Anbieter besonders unter dem Aspekt „Remote-Lernen“ einen wahren Boom verzeichnen, möchten wir dabei Helfen häufige Missverständnisse zu beseitigen, welche Benutzer von VPNs hinsichtlich der Einführung, Implementierung und Verwendung von VPNs haben. Hier also 5 VPN Mythen, die so einfach nicht stimmen.
Mythos 1: VPNs bieten vollständige Anonymität
Da VPNs so konzipiert sind, dass Benutzerinformationen verschleiert werden, gehen viele Benutzer davon aus, dass virtuelle private Netzwerke eine vollständige End-to-End-Anonymität verleihen. Dies könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
„Es gibt keine Anonymität für VPN-Benutzer“ – Brad Tilley, Direktor für Sicherheitsarchitektur bei Virginia Tec
Tilley erklärt weiter: „Um eine Verbindung zu einem VPN herzustellen, müssten sich die Benutzer authentifizieren. Diese Authentifizierung kann über Benutzername und Passwort, Zertifikate, Schlüssel usw. erfolgen. In jedem Fall ist der Benutzer oder das Gerät, das eine Verbindung herstellt, bekannt und einer Person oder Abteilung innerhalb der Organisation zugeordnet.“
Mythos 2: VPNs sammeln keine Daten
Da VPN-Tunnel zum Schutz von Informationen ausgelegt sind, können Benutzer auch davon ausgehen, dass VPNs keine Daten erfassen. Dies ist ebenfalls in vielen Fällen nicht korrekt. Da VPNs auf der IP-Ebene arbeiten, erfassen sie IP-Adressen, Daten, Zeiten und Dauer von Verbindungen. Einige erfassen möglicherweise auch die Anzahl der über die Verbindung gesendeten und empfangenen Bytes.
Erweiterte VPN-Agenten können darüber hinaus auch Client-Daten erfassen und freigeben, z. B. Betriebssystemversionen, Antivirenstatus und Informationen zu Patches und Software.
Mythos 3: Kostenlose und kostenpflichtige VPNs sind gleich gut
Es gibt unzählige kostenlose und kommerzielle VPNs. Tatsächlich tendieren immer mehr Anwender zu kostenlosen Lösungen. Eine teilweise fatale Entscheidung. Es ist erwähnenswert, dass, obwohl die Grundbausteine für kostenpflichtige und kostenlose VPNs dieselben sind, kostenlose VPNs nicht immer im Voraus über ihre Richtlinien für den Datenaustausch informiert sind. Einige weniger seriöse Versionen enthalten möglicherweise sogar Malware.
Laut Tilley bieten kommerzielle Dienste außerdem mehr Extras wie beispielsweise die Möglichkeit, Schlüsselfunktionen anzupassen und bestimmte Bedingungen zu steuern. In Kombination mit transparenteren Datennutzungsvereinbarungen bieten kommerzielle VPNs tendenziell einen deutlich besseren Schutz.
Mythos 4: VPNs sind „Anschalten & Vergessen“
VPNs können den Datenverkehr verschlüsseln und Benutzeraktionen verschleiern. Beachten Sie jedoch, dass potenzielle Strukturprobleme anfallen können. Full-Tunnel-VPN-Verbindungen lassen alle Verbindungen vollständig durch den VPN über einen weiteren Server laufen. Dies kann zu verlangsamten Verbindungen führen.
Besonders wenn Sie den VPN zum Streamen nutzen möchten, sollten Sie sicherstellen, das er Ihre Internetverbindung nicht zu stark verlangsamt. Auch wenn Sie Online Games spielen möchte, kann ein VPN zu ungewünschten Lags führen. In diesen Fällen hilft leider oft nur, den VPN auszuschalten, oder einen schnelleren VPN Anbieter zu finden.
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Mythos 5: Virtuelle private Netzwerke sind undurchdringlich
VPNs verbessern sicherlich die Sicherheit im Internet. Aber dies kann zu dem weitverbreiteten Missverständnis führen, dass Benutzer von einem VPN einen undurchdringlichen Schutz haben.
Tilley macht dies deutlich: „Die Sicherheit einer VPN Verbindung ist nur so hoch wie die Anmeldeinformationen, die für den Zugriff auf das VPN verwendet werden. Wenn eine Organisation beispielsweise schwache Passwörter zulässt, werden das VPN und die entsprechenden Organisationsdaten kompromittiert“, sagt er. Das gilt natürlich auch für Ihren VPN zu Hause.
Mit anderen Worten: VPNs können nur als eine Schicht von Sicherheitsmaßnahmen dienen. Neben zuverlässigen Kennwörtern und Authentifizierungskontrollen. Wir hoffen, wir konnten Sie mit unseren 5 VPN Mythen über die häufigsten Missverständnisse Rund um VPNs aufklären.