Roccat hat hohe Ansprüche im Gaming-Bereich und macht dies immer wieder deutlich. Mit der Tyon geht man dabei einen neuen Weg und versucht dem Anwender auch mehr Kontrolle über Fahrzeuge zu liefern. Der dafür vorgesehene Schalter ist eine bis dato noch nie dagewesene Neuerung und soll die Anwender begeistern. Ob dies gelingt, werden die nachfolgenden Seiten zeigen.
Intro
Zu den Extras gehört unter anderem der Fin-Switch, ein kleiner Schalter auf dem Mausrücken, welcher mit Zeige- und Mittelfinger bedient wird und damit recht schnell erreichbar ist. Neu ist zudem der X-Celerator, welcher die Steuerung in Fahrzeugen und hier vor allem auch im Bereich des Fliegens erleichtern soll.
Doch eine üppige Feature-Palette bringt wenig, wenn die Software das Ganze nicht entsprechend umsetzen kann. Und so gilt auch dieses Mal ein wesentlicher Blick der Software und damit der Frage, ob der Anwender das große Paket wirklich nutzen kann. Ob dies gelingt, werden die nachfolgenden Seiten zeigen.
Lesezeichen:
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Der Testkandidat im Überblick
Eckdaten und Lieferumfang
Wie bereits eingangs erwähnt, hat Roccat die Tyon mit allem bepackt, was man sich vorstellen kann. So setzt man beispielsweise auf einen hochwertigen Pro-Aim-Laser und bietet zudem 576 KB Speicher. Auch die Zahl der Tasten dürfte kaum Wünsche übrig lassen, zumal man diese mit Easy-Shift auch noch verdoppeln kann.
- Pro-Aim-R3-Lasersensor (bis 8.200 dpi)
- 130 x 82 x 41 mm (Länge/Breite/Höhe)
- Gewicht 125 Gramm (147 Gramm mit USB-Kabel)
- USB-2.0-Anschluss, Kabellänge ca. 1,80 m
- Asymmetrische Form (nur Rechtshänder)
- 16 programmierbare Tasten
- Fünf Profile
- Makrofunktion
- Fünf dpi-Stufen
- LED-Anzeige für dpi-Stufe
- Roccat Easy-Shift
- Fin-Switch
- X-Celerator
- Beleuchtung
- Onboard-Speicher
Erster Eindruck und Inbetriebnahme
Sieht man einmal vom etwas kargen Verpackungsinhalt ab, hinterlässt die Maus einen sehr ordentlichen Eindruck. Die Verarbeitung des Nagers ist wirklich gut und vor allem liegt sie schon bei den ersten Gehversuchen wirklich angenehm in der Hand.
Auch den zweiten Blick übersteht die Tyon. Der USB-Anschluss ist groß und stabil gefertigt, zudem sind die Übergänge besonders geschützt. Einzig das Kabel ist nicht so dick ummantelt wie bei manchem Konkurrenten; ob dies jedoch wirklich schlechter ist, kann angezweifelt werden.
Die Installation erfolgt gewohnt einfach und lässt daher keine Wünsche offen. Dennoch ist für die Tyon die Software wirklich notwendig, denn ohne diese lassen sich die vielen Funktionen des Nagers nicht abrufen.
Praxiseinsatz
Software
Die Software ist ein nötiges Mittel, um die üppig ausgestattete Tyon wirklich optimal zu nutzen. Umso bedauerlicher ist es, dass diese nicht im Lieferumfang enthalten ist, sondern erst über die Produktseite geladen werden muss. Sicherlich hat heutzutage im Grunde jeder Zugang zum Internet, und dennoch bleiben Situationen für eine Offline-Installation beispielsweise bei einer LAN-Party denkbar.
Nach der Installation der Software, welche ausschließlich in englischer Sprache zur Verfügung steht, öffnet sich ein Programm, welches zur Ausstattung des Nagers passt und als „üppig“ beschrieben werden kann. Gleich das erste Fenster bietet einen tiefen Einblick in die Einstellungsmöglichkeiten und erlaubt unter anderem die Änderung der dpi-Stufen sowie weitere Optionen in Bezug auf Sensitivity und Mausrad-Geschwindigkeit. Zudem hat man stets den Überblick darüber, welches Profil man gerade angewählt hat, und kann hier auch Profile bearbeiten, speichern und laden.
Alltagsbetrieb
Zunächst widmen wir uns der Tauglichkeit im Alltag, und hier gibt es im Grunde nicht viel zu meckern. Über die Grundfunktionen hinaus hat die Tyon alles, was man braucht, und liegt zudem gut in der Hand. So kann man auch länger mit der Maus arbeiten, ohne dass man müde wird.
Gaming
Der Blick auf den Gaming-Bereich ist hingegen schwieriger, was vor allem an den vielen Optionen liegt. Dabei bleibt die Maus allerdings erst einmal ein solider Nager mit guten Eigenschaften für eine präzise Steuerung. Dank der Easy-Shift-Funktion hat man zudem in einigen Spielen die Möglichkeit, zusätzliche Funktionen auf die Tasten zu legen, welche somit schnell erreichbar sind und das Einsatzfeld des Nagers erweitern.
Problematischer ist hingegen der viel beworbene X-Celerator, welcher – einmal eingestellt – durchaus gefallen kann. Allerdings ist das einmalige Einstellen schwer, denn die unterschiedlichen Spiele erkennen die beiden Tasten nicht unbedingt auf Anhieb und dann muss der Nutzer herausfinden, welche Grundeinstellungen er braucht. Eigentlich sollten vorgefertigte Presets das Leben erleichtern, doch diese fehlen gänzlich. Ist der X-Celerator einmal konfiguriert, kann er durchaus Spaß machen, und Spiele wie Battlefield können teilweise anders angegangen werden.
Oberflächentauglichkeit
Für unsere Tests werden die Mäuse stets auf unterschiedlichen Untergründen getestet. Dabei kommen Soft- und Hardpads sowie Holzflächen und auch das Sofa zum Einsatz. Solange nichts anderes erwähnt wird, sind wir dabei auf keine Probleme gestoßen.
Lautstärke Tastenklick
Den Wünschen vieler Leser entsprechend, werfen wir auch einen Blick auf die Geräuschentwicklung beim Tastenklick. Dabei greifen wir auf die gleiche Methode zurück, die wir schon bei den Gehäuse-Artikeln anwenden, und nutzen das digitale Messgerät Greisinger AZ-8922. Entsprechend arbeiten wir aber auch hier nicht mit einem schalltoten Raum, weshalb die Werte nicht mit den Messungen unserer DAAS-USB-Anlagen zu vergleichen und die Wertangaben damit eher als „HT4U-Hausnorm“ zu verstehen sind.
Fazit
Kriterien | Roccat Tyon |
Verarbeitung | + |
Linkshänder-Eignung | – |
Handling | + |
Software | o |
Lieferumfang | — |
Preis | – |
Produktseite des Herstellers | Preis bei Amazon: ca. 100 Euro* |
Roccat greift mit der Tyon oben an und will eine Art Revolution für das Gaming anzetteln. Die Frage ist jedoch, ob diese Revolution wirklich gelungen ist, doch genau dies lässt sich auch nach dem Test nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten.
Auf der Habenseite steht eine solide Maus mit guter Verarbeitung und hervorragender Ausstattung. Die ergonomische Form gefällt und erlaubt zusammen mit dem Laser eine präzise Steuerung.
Doch während Roccat hier noch die Möglichkeit hat, durch Updates und Presets nachzubessern, gibt es andere Stellen, die halt so bleiben werden. Dies gilt zum Beispiel und insbesondere für den schwachen Lieferumfang.
Am Ende zählt auch der Preis, und auch hier spielt Roccat mit der Tyon in der oberen Liga mit. Fast 100 Euro* kostet der Nager bei Amazon, was auch der Vorstellung des Herstellers entspricht. Das ist durchaus eine stolze Summe, aber zumindest auf Software-Ebene bietet Roccat auch was dafür und liefert Updates nach.