Dockin D SOLID in the test

Im Smartphone-Zeitalter gibt es natürlich Zubehör für diese Hardware-Gattung wie Sand am Meer. Insbesondere Bluetooth-Lautsprecher erfreuen sich großer Beliebtheit, ermöglichen sie doch, die eigene geliebte Playlist nicht nur über Kopfhörer, sondern auch in der Gemeinschaft wiederzugeben. Der deutsche Hersteller Dockin schickt hier seinen portablen D SOLID ins Rennen und will über Klang, Verarbeitung und Funktionen wie UKW-Radio punkten. Unser Test klärt die Details.

Intro

Die Zeiten, in welchen man Stereo-Anlagen zur allgemeinen Beschallung herumschleppen, aufbauen und verkabeln musste, sind schon längst vorbei. Und die Tage, in denen man schlicht Laptops dafür zum Einsatz brachte, um mittels zusätzlicher Lautsprecher den geladenen Gästen eine Musik-Untermalung zu bieten, sind ebenfalls gezählt. Nachdem die Smartphones zwischenzeitlich die gesamte Musikvielfalt innehaben und zudem die Wunsch-Playlists beherbergen, haben die Bluetooth-Lautsprecher nun ihren Siegeszug vollzogen. Die Preisbereiche sind vielfältig, die Einsatzzwecke aber häufig etwas unterschiedlich ausgerichtet. Im Ergebnis spricht man aber praktisch immer die fast identische Zielgruppe an.

Die deutsche Firma Dockin will mit ihrem Produkt D SOLID insbesondere Menschen ansprechen, welche einen portablen, kleinen Bluetooth-Lautsprecher inklusive solider Verarbeitung und guten Klangs wünschen, der zudem auch noch Radio-Option bietet.

Robustes Metallgehäuse, kompakte Maße und ein Preisbereich knapp unter 50 Euro stehen auf der Habenseite. Unser Test zeigt, was D SOLID in der Praxis kann.

Dockin D SOLID

Eckdaten und Lieferumfang

Wie erwähnt will Dockin mit kompakten Ausmaßen in Verbindung mit Ausstattungsmerkmalen und Klang punkten. In der Tat ist D SOLID mit den Maßen 77 x 62 x 77 mm klein gehalten und sehr kompakt. Zum Einsatz kommt ein fest integrierter Li-Ionen-Akku der 800-mAh-Klasse, welcher eine Akkulaufzeit von fünf Stunden bieten soll. Auf dem kleinen Raum hat man an dieser Stelle sicherlich Abstriche in Kauf nehmen müssen – die Laufzeit erscheint ein wenig beschränkt.

Durch das Metallgehäuse bringt der D SOLID glatte 420 Gramm auf die Waag – das eigentlich problematische Kriterium für mobile Peripherie, denn das ist durchaus schwer. Weder in der Hand noch in der (Jacken-)Tasche möchte man das prinzipiell dauerhaft transportieren.

Im Funktionsumfang finden sich eine Bluetooth-4.0-Schnittstelle, eine MicroSD-/Micro-USB-Reader-Funktion sowie ein AUX-Anschluss. Darüber hinaus gibt es UKW-Radio und eben das angesprochene, relativ schwere Metallgehäuse auf der Habenseite. Der ausgerufene Preis liegt bei rund 50 Euro, und im Verlauf des Testzeitraums erblickten wir gar Sonderpreis-Aktionen bei Amazon von unter 40 Euro. Das passt sich im Hinblick auf den Lieferumfang durchaus üblichen Angeboten an.

Im Lieferumfang findet sich ein USB-Ladekabel, allerdings kein Netzteil – der Hersteller setzt im heutigen Zeitalter solche vorhandenen Optionen schlicht voraus.

Impressionen

Im Bereich Impressionen gibt es wenig zu erwähnen. Das erwähnte Metallgehäuse umfasst die Außenseiten des D SOLID. Auf der Oberseite findet sich die Lautsprecherausgabe. An den unteren Bereichen des Gehäuses sind die erwähnten Optionen für AUX-Audio-Anschluss, der USB-Micro-Anschluss und eben der Micro-SD-Card-Reader vorhanden.

Die Unterseite des Gehäuses ist im Auslieferungszustand mit einer Plastikfolie geschützt und bietet dort eine Gummierungsfläche, welche im Auslieferungszustand gar eine Haftfläche besitzt, um den D SOLID an einer Schrankwand anzuhaften. Im Laufe des Nutzungszeitraums sättigt sich die Fläche allerdings sehr leicht mit Schmutzrückständen, wodurch diese Haftung verloren geht. Vorrangig dient sie der Verhinderung von ungewünschten Vibrationen – mit Klebefolie schafft es die Bass-Einheit des D SOLID gar, dass die Peripherie auf dem Tisch zu hüpfen beginnt.

Zusätzlich finden sich auf der Unterseite des Gehäuses der Ein-und-aus-Schalter, eine Stop-/Play-Taste sowie eine Lauter-leiser-Taste, um die maximale Lautstärke korrigieren zu können – grundsätzlich also gewohnte Kost. Die maximale Lautstärke führt allerdings schon zu einem „Knarren“, einer gewissen Übersteuerung. Das bringt uns zum Praxis-Einsatz.

Praxis-Einsatz

Was die übliche Kopplung betrifft, so haben wir keinerlei Probleme feststellen können. Wir haben das Gerät mit einem iPhone 4s, einem LG G4 und einem Windows-Phone gekoppelt und konnten problemlos und sofort eine Bluetooth-Verbindung herstellen. Auch vielfältige Wechsel der Verbindung, zusätzlich mit einem Laptop geprüft, führten zu keinerlei Problemen. Insbesondere bei den Klangtests, in welchen wir häufig wechseln mussten, waren wir durchaus von der vorhandenen Firmware im Gerät überzeugt, welche uns praktisch nie hängen ließ.

„Das Basswunder“ nennt Dockin den D SOLID, und in der Tat sind die Bässe bei hoher Lautstärke deutlich ausgeprägt – für unseren Geschmack zu sehr. Bei maximaler Lautstärke, ohne das Abnehmen der Schutzfolie an der Unterseite, hüpfte der D SOLID durch die Bässe sogar. Das soll die Unterseite eben verhindern. Wie erwähnt verschmutzt die Schicht nach Abnahme der Folie sehr schnell durch Schmutzaufnahme der aufgestellten Flächen und verliert auf Dauer mehr und mehr Haftfähigkeit.
Um einen Klangvergleich anstellen zu können, haben wir uns zwei weiterer Gerätschaften im ungefähr gleichen Preissegment angenommen. Die Vergleichskandidaten hören auf die Namen JBL Go Ultra Wireless Bluetooth im Preisbereich knapp unter 30 Euro und
Aptoyu 10W für um die 20 Euro. Beide stellen keine wirklich fairen Kontrahenten dar, denn Aptoyu agiert mit zwei Lautsprechern und weniger Features, während JBL mit einem Lautsprecher auch über weniger Optionen als Dockin mit D SOLID verfügt.
In beiden Fällen lässt Dockin mit D SOLID aber Federn. Aptoyu mit seinen beiden Lautsprechern ist auf Resonanzräume ausgelegt, und liefert im Falle einer Positionierung – beispielsweise auf einer Fensterbank – einen deutlich besseren Sound, JBLs-Umsetzung hingegen ist schlicht wie beim D SOLID, liefert für unseren Geschmack aber die klar besseren Tiefen und Höhen – somit die bessere Soundausgabe, auch bei hohen Lautstärken. Der Sound kommt durchaus realistischer und satter über diese Ausgabe. Es bleibt dennoch der übergreifende Vergleich, denn beide Alternativen bieten kein UKW-Radio, keinen Card-Reader und keine sonstigen Optionen – eben nur Bluetooth-Wiedergabe.

Fazit

Dockin hat mit seinem D SOLID durchaus eine Mixtur geschaffen, welche uns zusagt, aber im Ergebnis nicht überzeugt hat. Die Klangeigenschaften gehen in Ordnung, verlieren allerdings teils gegenüber günstigeren Geräten. Störend erscheint auf Anhieb eben auch das Gewicht, denn im Vergleich zu einem JBL-Produkt im Kunststoffgehäuse ist man im Metallgehäuse klar schwerer und auch im Klangbereich nicht besser unterwegs – eher sogar schlechter nach unserem Empfinden.

Darüber hinaus können die herangezogenen Kandidaten dann aber nicht mehr gegenüber dem Dockin D SOLID punkten. Es sind schlichte Bluetooth-Produkte zur Musikwiedergabe ohne weitere Optionen. Keine zusätzlichen Anschlussmöglichkeiten wie AUX, keine SD-Card-Aufnahme, keine Radiofunktion. All das spricht letzten Endes wiederum für Dockin und dessen D-SOLID-Angebot.

Gefühlt und im Resultat machte die Lösung auf uns keinen schlechten Eindruck. Für Klangfetischisten ist sie – wie die meisten anderen Bluetooth-Lösungen – jedoch nicht geeignet. Das geschnürte Produkt gefällt uns prinzipiell gut. Um das versprochene Basswunder in die Praxis umzusetzen, brauchte es dann offenbar doch etwas mehr – darunter Metall, was das Gewicht und damit den mobilen Einsatz für den einen oder anderen erschwert. Wer das nicht scheut und damit keine Probleme hat, dürfte sicherlich zufrieden mit dem Resultat und dem Featureset sein.

[pg], 26.10.2017

Über David Maul

David Maul ist studierter Wirtschaftsinformatiker mit einer Leidenschaft für Hardware