Zeepin Soundbar

Der Markt ist aktuell überfüllt an Soundbars, welche sich vorangig an TV-Geräte richten. Preislich sind hier kaum Grenzen gesetzt. Aber kann letztlich eine Soundbar im Preisbereich um 80 Euro tatsächlich etwas taugen? Zeepins Soundbar hat einiges auf dem Zettel, inklusive Bluetooth 4.0 oder digitalem Eingang, was man in diesem Preisbereich eigentlich weniger erwartet. Doch bleibt die Frage ist günstig auch gut? Unser Test gibt Aufschluss.

Intro

Wer den optimalen Sound über eine Soundbar für sein Smart-TV sucht, der wird in diesem Artikel sicher nicht fündig und muss weiter grübeln und Eckdaten diverser Angebote, als auch Tests studieren. Wer hingegen allerdings eine kostengünstige Alternative zu den Lautsprechern seines TVs sucht, oder gar eine etwas leistungsfähigere Soundwiedergabe für sein Smartphone, der sollte diesen Artikel vielleicht weiter verfolgen, denn Zeepin wendet sich mit seinem Produkt an preisbewusste Käufer und will dennoch über Technik, Ausstattung und Anschlussoptionen punkten.

Probleme bei einem älteren TV-Gerät, bei welchem die Lautsprecher den Geist aufgeben oder eben das vorliegende Audiomaterial nicht gut über die vorhandenen Lautsprecher wiedergegeben werden? Gleichzeitig ist der Bluetooth-Audio-Lautsprecher für die Gartenparty nicht leistungsfähig genug? Möglicherweise hat Zeepin mit seiner Soundbar hier Möglichkeiten im Gepäck und das für kleines Geld.

Unser Test ist genau aus solchen Fragen und Problemen heraus geboren und wird von daher eben klar versuchen diese Fragen zu beantworten. Und natürlich, Nachteile finden sich immer, auch welche wir auch eingehen werden.

Eckdaten, technische Details und Lieferumfang

 

Der in die Jahre gekommene Sony-Fernseher, welcher zwischenzeitlich im Gästezimmer mit seinen 40 Zoll sein Dasein verrichtet, passt von seiner Bildschirmdiagonale dort prinzipiell sehr gut hin. Dummerweise war die Soundwiedergabe der eigenen Lautsprecher nie optimal und immer in Abhägnigkeit vom vorliegenden Soundmaterial oft zu dumpf oder in der Ausgabe nicht vernünftig in Sprachen und Sound getrennt. Das stört einen selbst erst einmal wenig, solange man am eigenen Hort mit einer 5.1-Sourround-Anlage dem Heimkino fröhnt. Doch wandert man gezwungen aus und erlebt die Filmwiedergabe dann an einem solchen Ort, stimmt einen das durchaus nachdenklich. Das Gästezimmer aufrüsten?

Ein Zeepin-Angebot auf Amazon – gar im Blitzangebotspreis von unter 80 Euro machte uns neugierig. Die Eckdaten lasen sich gut, die Ausstattungsmerkmale zudem auch:

Technische Details und Lieferumfang

  • Anschlüsse und Verbindungsarten
    Bluetooth-Version: 4.0
    Anzahl AUX: 1
    Anzahl USB-Anschlüsse:1
    Anzahl Digital-Audio-Eingänge optisch: 1
    Typ USB-Anschluss: Standard-USB
  • Audio- und Videowiedergabe
    Lautsprecherkanäle: Stereo
    Gesamtleistung (RMS): 40W
    Frequenzgang: 85 Hz – 18 KHz
  • Weitere Spezifikation:
    Bluetooth-Version: 4.0 + EDR
    Bluetooth-Entfernung: 10 m
    Ausgangsleistung: 4 x 10W
    Eingang: Wechselstrom 100 – 240 V, 50 – 60 Hz
    Ausgang: DC 15V / 3A
    Batterie der Fernbedienung: 2 x AA-Batterie (nicht enthalten)
  • Lieferumfang
    1 x Wireless Bluetooth Soundbar-Lautsprecher
    1 x Fernbedienung
    1 x Cinch-Kabel ca. 20 cm
    1 x Audiokabel ca. 150 cm
    1 x Glasfaserkabel ca. 150 cm
    1 x Koaxialkabel (optisches Kabel) ca. 150 cm
    1 x Netzteil
    2 x Schraube
    2 x Kunststoffanker
    1 x Benutzer Handbuch

Den Lieferumfang darf man prinzipiell als perfekt einstufen, wenn da eben nicht die beiden fehlenden Batterien im Lieferumfang zu verzeichnen wären. Uns hat es weniger gestört, da wir ohnehin ein gewisses „Arsenal“ an Akku-Zellen vorhalten, schlicht weil sich im Haushalt, aber auch der Firma so viele elektronische Gerätschaften befinden, welche auf Batterien zurückgreifen.

Darüber hinaus leistet sich der Hersteller hier aber wirklich keine Schande. Bei den Anschlussoptionen gibt es für 2019 durchaus einen gewissen „Patzer“ zu verzeichnen – HDMI ist in der Anschlussvielfalt nicht vorhanden. Das günstige Zeepin-Gerät richtet sich ganz offensichtlich vorangig an Anwender älterer TV-Geräte, die zudem auf eine Vielfalt in Richtung Cinch-, Coaxial- oder optische Anschlüsse gehen, oder eben mobile Gerätschaften wie Tablets oder Smartphones mittels Bluetooth verbinden möchten.

Das sollte man sich also klar im Hinterkopf behalten. Auf der anderen Seite haben wir es natürlich mit einem preisgünstigen Einsteigerprodukt zu tun, welches keine heroischen Surround-Versprechen für Heim-Kino-Plätze verspricht. Damit verzeihen wir gerne auch den fehlenden HDMI-Anschluss.

Praxiserfahrungen

Zeepins Soundbar lässt sich sehr gut als Standvariation verwenden, denn die gummierten Standfüße wirken einem permanenten Rutschen der Soundbar entgegen. Gleichzeitig hat Zeepin aber auch Montagematerial mitgeliefert, um die Soundbar an der Wand zu fixieren. Beide Optionen funktionieren in der Praxis tadellos – die Optik ist sehr gefällig und die äußere Umsetzung wirkt durchaus wertig und nicht billig.

Im ersten Schritt möchten wir uns erst einmal von der Kopplungsfähigkeit und der Klangwiedergabe überzeugen. Dazu haben wir ein Dell-Tablet, ein LG-Smartphone und ein Apple-iPhone mit der Anlage über Bluetooth verbunden. Die Kopplung klappte reibungslos und wurde auch nach den Wechseln immer wieder gefunden. Überrascht waren wir von der Klarheit der Wiedergabe – das gilt nicht für alle Bluetooth-Anlagen / -Lautsrprecher, wie uns die Erfahrung gelehrt hat. Auch laut ging reibungslos – es knarrte und ranzte nichts. Nach dieser Erfahrung fragte die bessere Hälfte gleich danach an, ob man dieses Gerät wohl auch für eine Gartenparty verwenden könnte. Zähneknirschend bejahte ich diese Option.

Der Anschluss an das geplante TV-Gerät mittels optischem Eingang zeigte sich dann aber im ersten Schritt komplizierter, als der Laie das erwartet hätte. Die Verkabelung stellt niemand vor Probleme, doch nachdem die Soundausgabe eben stattfinden sollte, gab es ausschließlich nur lautes Krachen in den Lautsprechern der Zeepin Soundbar. Geschuldet war dieser Umstellung allerdings den Einstellungen im Smart-TV. Die Audioausgabe war auf automatisch gestellt. Die reine Umstellung der Ausgabe von TV-Lautsprechern auf externe Quelle brachte keine Abhilfe. Erst der Wechsel von „Auto“ auf „PCM“ (Puls-Code-Modulation) führte dann zu der gewünschten Ausgabe auf die Soundbar. Das Krachen war weg, die Wiedergabe – mehrfach im Wechsel zwischen TV-Lautsprecher und Soundbar geprüft – war um Welten besser. Perfektion pur?

Nicht ganz, denn im nächsten Schritt der Praxis traten wir auf Probleme. Der geplante Einsatzzweck, das Smart-TV im Gästezimmer mit besserer Audioquelle auszustatten hatte erst einmal funktioniert, doch muss sich diese Besserung auch steuern lassen und so kommen wir zum Punkt Fernbedienung. Diese scheint ein klarer Schwachpunkt der Zeepin-Lösung zu sein. TV-Gerät und Couch befinden sich gerade einmal 3,5 Meter auseinander. Die Fernbedienung der Soundbar benötigt zum einen offenbar unmittelbaren, freien Kontakt zum Empfänger, zum anderen scheint diese Strecke, die es dann zu überbrücken galt, schon relativ groß. Wir ertappten uns nicht selten dabei, die Fernbedienung in diversen Haltungen zum Gerät auszurichten. Mal klappte das gut, mal eben überhaupt nicht. Damit scheint nach zwei Monaten Praxiseinsatz das größte Manko die Fernbedienung – besser gesagt die Empfangsqualität zwischen Sender und Empfänger.

Aus nächster Nähe (1 Meter Abstand) klappten die Übertragungen reibungslos, aus der gewünschten Distanz zum Smart-TV aber weniger gut – ein ausgestreckter Arm zur Verkürzung der Distanz war unser ständiger Begleiter, welcher dann diesem Problem Abhilfe schaffen konnte.

Während wir den koaxialen Eingang in der Praxis nicht getestet haben, haben wir dann noch einen letzten Blick auf den USB-Anschluss geworfen und mehrere USB-Sticks mit Musikdaten angeschlossen. Die Erkennung klappte in allen Fällen. Sobald man auf den USB-Eingang mittels Fernbedienung schaltet, wird automatisch die Audiowiedergabe gestartet. Im Vergleich zur Lautstärke des otisch angeschlossenen SmartTV, kam die Musikwiedergabe dann deutlich lauter aus den Lautsprechern. Während die Abstimmung der Audiowiedergabe des TV sehr ausgeglichen wirkte, hatten wir bei einzelnen Musikstücken den Eindruck, dass die Bässe etwas knapp ausfielen.

Fazit

Zusammengefasst hat uns die gebotene Darbietung des Testkandidaten von Zeepin sehr gut gefallen. Die Soundbar kommt mit einer guten Anschlussvielfalt daher, welche dadurch problemlos in der Lage ist, den Sound älterer SmartTVs aufzuwerten. Dabei ist eine sichere Wandmontage ebenso möglich, wie ein einfaches Aufstellen vor dem TV, mittels rutschfester Gummifüße.

Die Audiowiedergabe mittels Bluetooth klappt sehr gut, auch bei höherer Lautstärke stellte sich hier kein Knarzen der Lautsprecher ein, wobei wir insbesondere bei Bluetooth-gebundenen Lautsprechern häufig auf das Problem stießen, dass hohe Lautstärke überhaupt nicht zu realisieren war. Dem ist hier definitiv nicht so.

Hinzu gesellt sich eine hübsche optische Umsetzung und eine qualitativ gute Verarbeitung zum Preispunkt um 80 Euro, weshalb wir Zeepins Soundbar gerne für die geschilderten Einsatzmöglichkeiten empfehlen. Das größte, festgestellte Manko, war die träge Reaktion der Fernbedienung, was nach unseren Tests allerdings abhängig vom Abstand Sender und Empfänger war.

Über David Maul

David Maul ist studierter Wirtschaftsinformatiker mit einer Leidenschaft für Hardware