Wer im Internet unterwegs ist, der kann anhand seiner IP-Adresse identifiziert werden. Ob Behörden, Webseiten-Besitzer, Social Media-Netzwerke oder Suchmaschinen – diese Organisationen können dein Nutzerverhalten somit dir als Person zuweisen. Das muss aber nicht sein!
Wer wirklich anonym surfen will, der muss seine IP-Adresse verschleiern. Das kann mit einigen wenigen Schritten erreicht werden. Warum du deine IP-Adresse verstecken solltest und wie du das machst, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Inhalt
Was ist eine IP-Adresse?
Die Internet Protocol Address (oder IP-Adresse) ist eine eindeutige Adresse, welche im Internet befindlichen Geräten wie Computern, Tablets oder Mobiltelefonen zugeordnet wird. Sie dient dazu, sich zu identifizieren und mit anderen Geräten im IP-Netzwerk zu kommunizieren. Jedes in einem IP-Netzwerk aktive Gerät hat eine eigene IP-Adresse innerhalb des Netzwerks.
Eine IP-Adresse ist vergleichbar mit einer Straßenadresse oder Telefonnummer, da sie zur eindeutigen Identifizierung einer Person oder eines Nutzers verwendet wird. Anhand einer IP-Adresse lässt sich also viel über die jeweilige Person herausfinden. So etwa die besuchten Webseiten, das Surfverhalten, benutzte Browser und Anwendungen, etc.
Welches Format hat eine IP-Adresse?
Wahrscheinlich bist du schon mal auf einer Webseite gewesen, als dir plötzlich eine Zahl in folgendem Format präsentiert wurde: ###.###.###.###. Ja, hier hat dir jemand deine eigene IP-Adresse vor Augen geführt…und dich womöglich davor gewarnt, dass diese von jeder Webseite erkannt werden kann. Tatsächlich ist das Format einer IP-Adresse 12 Zahlen, die durch 3 Punkte getrennt sind.
Was genau hat es damit auf sich? Zunächst ist zu beachten, dass es lange Zeit den Standard IPv4 gab, nachdem IP-Adressen konfiguriert und vergeben wurden. Vor einigen Jahren erfolgte eine Umstellung auf IPv6, die kommenden Jahre werden allerdings noch beide Adressen in Umlauf sein. Nur so kann die Kommunikation zwischen allen Internet-Nutzern und Web-Servern sichergestellt werden.
Die traditionelle IP-Adresse (bekannt als IPv4) verwendet eine 32-Bit-Zahl zur Darstellung einer IP-Adresse und definiert sowohl die Netzwerk- als auch die Host-Adresse. Eine 32-Bit-Zahl kann etwa 4 Milliarden eindeutige Nummern liefern, und daher werden IPv4-Adressen immer knapper, je mehr Geräte an das IP-Netzwerk angeschlossen werden.
Darum wurde mit IPv6 eine neue Version des IP-Protokolls entwickelt, welche eine praktisch unbegrenzte Anzahl von eindeutigen Adressen bieten kann. Eine IP-Adresse wird in „dotted decimal“-Notation geschrieben, d.h. 4 durch einen Punkt getrennte Zahlengruppen, wobei jede Gruppe eine 8-Bit-Zahl im Bereich von (0-255) darstellt.
Eine IPv4-Adresse ist in zwei Teile unterteilt:
- Netzwerk- und
- Host-Adresse.
Die Netzwerkadresse bestimmt, wie viele der 32 Bits für die Netzwerkadresse und die restlichen Bits für die Hostadresse verwendet werden. Die Hostadresse kann weiter in Subnetz und Hostnummer unterteilt werden.
Warum sollte man die IP-Adresse verschleiern?
- Umgehe Geoblocking wie z.B. bei Netflix: Viele Anbieter von Online-Inhalten setzen nach wie vor auf Geoblocking, um Benutzern aus bestimmten Ländern den Zugriff auf Materialien zu verwehren. Indem du deine IP-Adresse maskierst, kannst du jedoch den Ort ändern, an dem du dich scheinbar befindest, und diese Einschränkungen leicht umgehen. Diese Strategie funktioniert bei allen Streaming-Anbietern, egal ob bei Netflix, Disney oder Apple TV.
- Heble staatliche Zensur aus: Einige Länder wie China, die Vereinigte Arabische Emirate (Dubai, Abu Dhabi) und teilweise die Türkei blockieren landesweit den Zugriff auf bestimmte Webseiten und Online-Services. Diese Blockaden funktionieren über IP-Adressen. Wenn du deine IP-Adresse maskierst, kannst du im Urlaub oder auf Geschäftsreise auch in diesen Ländern die Blockaden umgehen.
- Gehe behördlicher Überwachung aus dem Weg: Leider sind auch heimische Regierungen aktiv interessiert, die Online-Aktivitäten ihrer Bürger zu überwachen. Mit unveränderten IP-Adressen wird das prinzipiell leicht möglich. Indem du deine IP-Adresse verbirgst, können Gesetzgeber und öffentliche Dienste deine Online-Aktivitäten nicht mehr nachvollziehen.
- Verrate deinem ISP nicht zu viel! Auch dein Internet Service Provider (ISPs) kann überwachen, was du als Kunde im Internet machst oder nicht machst. Auch wenn ISPs den Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer beteuern, besser ist, wenn du dich nicht auf solche Behauptungen verlassen musst. Das Verbergen deiner IP-Adresse verhindert die Nachverfolgung und Sammlung von Nutzungsdaten im Internet.
- Google weiß schon genug! Hast du dir jemals überlegt, was Google schon alles über dich weiß? Schließlich wird jede Suchanfrage mit deiner IP-Adresse verbunden. Sieht man sich die Summe deiner Suchanfragen an, so kann man schon sehr viel über dich als Person erfahren. Verstecke deine IP-Adresse, um das in Zukunft zu verhindern (du solltest auch nicht in einem Google-Konto angemeldet sein).
Wie kann man die IP-Adresse verschleiern?
Im Grunde gibt es 3 einfache und wirkungsvolle Möglichkeiten, deine IP-Adresse zu verbergen: VPN, Proxy-Server und Tor-Browser.
VPN-Service
Ein VPN, kurz für Virtual Private Network, ist ein Ansatz, bei dem du durch einen VPN-Server ein eigenes Netzwerk schaffst, indem deine IP-Adresse verborgen und deine Daten gesichert Ein VPN-Dienst bietet dir eine Software, wo du dich mit Benutzerkonto anmeldest und anschließend mit einer von zahlreichen VPN-Servern verbinden kannst. Über diesen hast du dann Zugang zum Internet. Es wird nicht deine IP-Adresse, sondern die IP-Adresse des VPN-Servers erkannt.
Der andere große Vorteil der Verwendung eines VPN besteht darin, dass alle deine Daten verschlüsselt werden. Dadurch kann kein Webservice oder Hacker deine Internetaktivitäten zurückverfolgen. Wir halten einen VPN-Service für die einfachste und sicherste Methode, um deine IP-Adresse zu verbergen und 100% sicher im Internet zu surfen.
Proxy-Server
Auch mit einem Proxy-Server kannst du deine IP-Adresse verbergen. Mit einem Proxy-Server wird deine Internetaktivität umgeleitet. Deine Daten sind jedoch nicht geschützt.
Tor-Browser
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung des Tor-Browser. Dieser verwendet ein Routing-System, um den Datenverkehr im Internet zu verschlüsseln. Mit dem Tor-Browser werden deine Daten durch so genannte Knoten geschickt. Bei jedem Knoten wird die Verschlüsselung abgekoppelt. Daher kennt kein Knoten den gesamten Weg, den die Informationen zurückgelegt haben. Zwar wird dadurch deine IP-Adresse verborgen, aber deine Browsing-Daten sind nicht vollständig geschützt.
IP-Adresse verbergen mit VPN – So geht’s
Prinzipiell ist die Vorgehensweise bei jedem VPN-Anbieter die gleiche. Du kannst in 4 einfachen Schritten deine IP-Adresse verbergen und uneingeschränkt 100% anonym im Internet surfen.
- Abonniere ein VPN-Service deiner Wahl. Die 5 besten Anbieter stellen wir dir nachfolgend kurz vor.
- Installiere die VPN-Software auf deinem Gerät. Das geht natürlich auch auf Mac, iPhones und Android-Smartphones.
- Logge dich ein mit deinen Benutzerdaten in der VPN-Software.
- Wähle einen VPN-Server aus der Serverliste aus und verbinde dich.
Bist du verbunden, ist deine IP-Adresse verborgen. Gratulation!
Wie kann ich meine IP-Adresse überprüfen?
Egal, ob du deine eigene IP-Adresse erfahren oder nach dem Setzen von Maßnahmen überprüfen willst, ob deine IP-Adresse wirklich nicht mehr erkannt wird: Du brauchst ein geeignetes Service, das dir genau das abnimmt. Zum Glück gibt es mehrere Webseiten im Internet, die deine aktuelle IP-Adresse ausweisen. Ein nützliches Service ist die Webseite Whatismyip.
- Der kostenlose und öffentliche Service zeigt dir alle Informationen an, die man über deine IP-Adresse ablesen kann.
- Zudem hat es auch ein Proxy-Check-Tool. Es zeigt alle IP-bezogenen Details wie ISP, Browser, Betriebssystem und Geolokationen wie Staat, Stadt und Land.
- Du kannst mit Whatismyip auch feststellen, ob du eine IPv4 oder IPv6-Adresse hast.
Die besten VPN-Anbieter im Überblick
NordVPN
Auch NordVPN ist ein großartiger VPN-Service, der seinen Nutzern absoluten Datenschutz und Privatsphäre garantiert. Starke AES-256-Verschlüsselung, Open VPN-Protokoll, strikte No-Log-Richtlinie und ein Kill-Switch natürlich mit dabei.
Mit MultiHop-Funktion kannst du gleich zwei VPN-Server in Serie schalten. Es werden sowohl Peer-to-Peer-Services wie Torrenting aber auch Tor unterstützt. Du kannst aus über 6000 Servern in mehr als 60 Ländern wählen.
Du kannst dich auf bis zu 6 Geräten gleichzeitig verbinden, der VPN-Service kann auf Windows, macOS, Linux, iOS und Android genutzt werden. Zudem kannst du aus einzelnen Modi wählen, etwa dem vorkonfigurierten Ultra-Fast für Spiele und Streaming und Ultra-Secure-Modus für maximalen Datenschutz.
Streaming-Anbieter werden unterstützt, Geoblocking von Netflix und Co kann NordVPN mit Leichtigkeit umgehen.
Preise:
Abo-Zeitraum | 1 Monat | 12 Monate | 24 Monate |
Preis | € 10,63 | € 74,65 | € 106,58 |
Preis/Monat | € 10,63 | € 6,22 | € 4,44 |
ExpressVPN
Wenn du ein großer Fan von Netflix oder P2P-Torrenting bist, solltest du dir ExpressVPN ansehen. ExpressVPN ist der mit Abstand schnellste Dienst mit einer beeindruckenden Serverdichte von über 9000 Servern in 94 Ländern.
Sie bieten Software für alle Plattformen an, und alle ihre Anwendungen verwenden OpenVPN mit AES-256-Verschlüsselung, einem Kill-Switch, Schutz vor DNS-Lecks, Auto-Connect, Port-Weiterleitung und gemeinsam genutzten IPs. Unbegrenztes P2P-Torrenting und Online-Spiele.
ExpressVPN ist intuitiv und flexibel, so dass du jede Funktion einfach umschalten kannst. Es werden weder DNS-Abfragen noch irgendwelche Traffic-Daten oder Browser-Historie gespeichert.
Leider kannst du dich nur auf 3 Geräten gleichzeitig verbinden.
Preise:
Abo-Zeitraum | 1 Monat | 6 Monate | 12 Monate |
Preis | $ 12,95 | $ 59,95 | $ 99,95 |
Preis/Monat | $ 12,95 | $ 9,99 | $ 8,32 |
PureVPN
Ein echter Allround-Service ist PureVPN, das mehr als 50+ Betriebssysteme unterstützt, darunter Router, Smart TVs, ROKU, Boxee und mehr. Du kannst bis zu fünf Geräte gleichzeitig anschließen, so dass es ideal für größere Haushalte ist.
PureVPN verfügt über eines der größten Netzwerke mit mehr als 750 selbstverwalteten Servern in 141 Ländern, so dass du dich auf konstant hohe Servergeschwindigkeit verlassen kannst, die du für Online-Spiele oder HD-Streaming benötigst.
Die Software ist schlank, intuitiv und bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten, die selbst technisch Unerfahrene schnell verstehen werden, da die Add-Ons selbsterklärend sind. Du kannst zwischen mehreren Protokollen wählen, OpenVPN ist Standard. Eine Verbindung mit speziell konfigurierten Servern für P2P und Streaming ist möglich.
Mit OpenVPN geht eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung einher. P2P-Torrenting und Tor werden ebenso unterstützt, wie Streaming-Services, deren Geoblocking locker aufgehoben werden kann. Zudem gilt eine No-Log-Richtlinie, der Anbieter macht keine Aufzeichnungen darüber, wann du im Internet surfst oder welche Webseiten du dabei besuchst.
Preise:
Abo-Zeitraum | 1 Monat | 12 Monate | 24 Monate |
Preis | $ 10,95 | $ 69,95 | $ 79,95 |
Preis/Monat | $ 10,95 | $ 5,83 | $ 3,33 |
IPVanish
Der US-amerikanische Anbieter IPVanish zählt ebenfalls zu den etablierten Namen unter den VPN-Anbietern. Der Anbieter unterstützt neben Windows, macOS, Linux, iOS und Android auch die gängigen Smart-TVs und Spielekonsolen. Insgesamt kannst du aus 1.400 VPN-Servern in 75 unterschiedlichen Standorten wählen.
Es werden Streaming-Anbieter wie Netflix und Hulu unterstützt, du kannst dich mit speziell konfigurierten VPN-Servern verbinden. Du kannst mit einem Benutzerkonto insgesamt mit 10 Geräten gleichzeitig das VPN-Service von IPVanish nützen, was mehr als bei den meisten führenden Anbietern ist.
Auch sonst sind die wichtigsten Features vorhanden: Kill-Switch, No-Log-Policy und DNS-Leak-Schutz. IPVanish setzt wie die meisten Anbieter auch auf OpenVPN, sowie IKEv2 und L2TP/IP Sec.
Für iOS und Android stehen eigene schlanke Smartphone-Apps zur Verfügung, damit du auch am Smartphone deine IP-Adresse verstecken kannst. Auch P2P-Services und Torrenting sind bei diesem VPN-Anbieter möglich.
Preise:
Abo-Zeitraum | 1 Monat | 3 Monate | 1 Jahr |
Preis | $ 5 | $ 13,50 | $ 39,00 |
Preis/Monat | $ 5 | $ 4,50 | $ 3,25 |
CyberGhost VPN
CyberGhost ist ein europäischer VPN-Anbieter mit Sitz in Rumänien, weshalb hier auch die DSGVO zur Anwendung kommt. Unterstützt werden von CyberGhost VPN über 30+ Betriebssysteme, die neben PC, Mac, Smartphones auch Spielekonsolen, Smart-TV und Router abdeckt. Du kannst aus großartigen 6.300 Servern in mehr als 90 Ländern auf allen Kontinenten wählen.
Weitere Features sind ein automatischer Kill-Switch, DNS- und IP-Leak-Schutz und eine strikte No-Log-Richtlinie. Verschlüsselt werden deine Daten stets mit AES-256 mit den Protokollen OpenVPN, L2TP/IPSec oder PPTP. Du kannst ein Benutzerkonto für bis zu 7 Geräte gleichzeitig verwenden.
Natürlich unterstützt CyberGhost VPN auch Streaming-Anbieter wie Netflix. Außerdem kannst du auch risikofrei Peer-to-Peer-Services wie Torrenting verwenden.
Die Software kann risikofrei getestet werden, denn für alle Tarife gilt eine 45-Tage Geld-zurück-Garantie.
Preise:
Abo-Zeitraum | 1 Monat | 1 Jahr | 3 Jahre |
Preis | € 12,99 | € 71,88 | € 95 |
Preis/Monat | $ 12,99 | € 5,99 | € 2,64 |
Fazit
Wer im Internet seine Identität und Privatsphäre schützen will, der sollte unbedingt seine IP-Adresse verbergen. Ansonsten können nämlich sowohl Internet Service Provider, Behörden, Webanbieter, Social Media-Anbieter und Hacker praktisch alle Online-Aktivitäten des Nutzers unter Umständen nachverfolgen.
Das Verbergen der IP-Adresse geht entweder mittels:
- VPN-Service,
- Proxy-Server oder
- Surfen im Tor-Browser.
Verschleierung der IP-Adresse | Bewertung | Funktionen | Zum Anbieter |
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4,7/5 |
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