Obgleich man nun mit dem Handy, Tablet oder mit dem Computer auf das Internet zugreifen möchte: Privatsphäre und Anonymität spielen eine immer größere Rolle. Deswegen greifen immer mehr Nutzer auf einen VPN-Dienst zurück, der es ihnen ermöglicht, sich anonym und sicher im Internet aufzuhalten. Wenn man jedoch mehrere Geräte zu Hause hat, und alle mit einem VPN-Service ausstatten möchte, so kann dies sehr zeitaufwendig sein – da man auf jedem Gerät die Software des VPN-Anbieters installieren muss. Und genau deswegen sollte man es sich überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, sich einen VPN-Router zuzulegen. Dadurch kann man alle Geräte im Haushalt gleichzeitig schützen.
Aber was ist eigentlich VPN? Und was ist ein VPN-Router? Muss man sich einen zweiten Router kaufen? Und was ist der beste VPN-Router? Wir haben uns VPN-Router näher angesehen und mit den besten VPN-Anbietern getestet.
Inhalt
Was bedeutet VPN?
VPN steht für Virtual Privat Network, zu Deutsch “virtuelles, privates Netzwerk”. Durch eine VPN Verbindung surft man im Internet über ein virtuelles Netzwerk, welches neben der realen Netzwerkverbindung besteht. Einfach gesagt: Wenn man sich mit dem Internet oder dem lokalen Heimnetzwerk verbindet, wird jede Datenübertragung verschlüsselt und kann weder von dem eigenen Internetanbieter noch von anderen eingesehen werden. Bevor man sich für einen VPN-Router entscheidet, sollte man sich zunächst einen VPN-Dienst auswählen. In unserem Test der besten VPN-Dienste kannst du nachlesen, welcher VPN-Dienst für dich am Besten geeignet ist.
VPN-Router: Die besten VPN-Dienste im Überblick
NordVPN
Unser VPN-Testsieger kann auf den meisten Router schnell und einfach konfiguriert werden. Dieser VPN-Dienst ist vor allem für alle gängigen Asus Router verfügbar, da diese über OpenVPN-Protokolle verfügen und als VPN-Client agieren. Einfache Installation und Konfiguration in weniger als nur 20 Minuten!
CyberGhost
Solider VPN-Anbieter, welcher durch seine große Serverauswahl überzeugt. Funktioniert auf allen Asus Router sowie vorkonfigurierten Router.
IPVanish
Guter VPN-Dienst, der jedoch nur auf vorkonfigurierten VPN-Router oder mit DD-WRT geflashten Router funktioniert.
Was ist ein VPN-Router
Durch einen VPN-Router hast du die Möglichkeit, sicher und anonym zu Hause zu surfen – und das auf allen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind. Bei einem VPN-Router handelt es sich somit um einen speziell konzipierten Router, der den Anschluss zahlreicher Endgeräte ermöglicht. Somit brauchst du eine VPN Software nicht auf jedem Gerät einzeln installieren. Dein Router, der deinen ganzen Internetverkehr überwacht, wird somit durch ein virtuelles privates Netzwerk mit dem Internet verbunden. Dank eines VPN-Routers sind all deine Geräte geschützt.
VPN-Router werden gerade für Haushalte immer populärer, wo mehrere Geräte auf das Internet zugreifen. Gerade in Zeiten von Datenleaks und Hackerangriffen kann man so gewährleisten, dass man sicher, anonym und ungestört im Internet surft.
Vorteile eines VPN-Router
- Schutz für alle Geräte
Wenn du einen VPN-Client-Router verwendest, kannst du somit deinen gesamten Haushalt mit einem VPN Service abdecken. Somit sind alle Geräte, die sich mit dem Router verbinden, rund um die Uhr geschützt. Gerade bei alten Geräten, die kein VPN von Haus aus unterstützen, ist dies sehr hilfreich. - Sicherheit
Mithilfe eines VPN-Routers kannst du all deine Geräte, die auf das Internet zugreifen, absichern. Das ist vor allem deswegen praktisch, da einige Geräte von Haus aus nicht mit einer VPN Software ausgestattet werden können, z.B. Smart TV’s oder Spielekonsolen.Wenn du also einen VPN-Router besitzt, beziehungsweise die entsprechende VPN Software auf deinem Heimrouter installiert hast, verbinden sich all deine Geräte mit diesem Router. Dieser wiederrum leitet all deinen Datenverkehr durch einen VPN-Tunnel und anonymisiert somit all deine Daten. Egal ob du nun fernsiehst, spielst, oder mit dem Handy im Internet surfst – deine IP-Adresse wird verschleiert und deine Daten können nicht von Dritten abgefangen werden. - Privatsphäre
Da sich dein Router über ein virtuelles privates Netzwerk mit dem Internet verbindet, wird deine IP-Adresse, die dir von deinem ISP zugewiesen worden ist, verschleiert. Somit wird alles, was du im Internet machst, anonymisiert. Deine Daten werden verschlüsselt und somit ist es praktisch unmöglich, dass deine Identität erkannt wird. Auch deine Aktivitäten können nicht nachverfolgt werden.
So wählst du einen VPN-Router aus
Benötige ich einen zusätzlichen Router?
Die erste Frage, mit der du dich beschäftigen solltest, ist, ob du zu deinem bestehenden Router einen zweiten, eigens konzipierten VPN-Router, verwenden möchtest. In den meisten Fällen lohnt es sich, einen zusätzlichen VPN-Router zu kaufen. Wenn du jedoch deinen bestehenden DSL/LTE & VPN-fähigen Router allein benutzen möchtest, kann dies Einschränkungen mit sich bringen:
- Festnetztelefonie
Gerade in Unternehmen oder Haushalten, die noch Festnetz verwenden, kann es aufgrund eines einzelnen Routers zu Problemen kommen. Zum Telefonieren über das Festnetz benötigst du immer deine eigene IP-Adresse, die du von deinem ISP bekommen hast. Somit kannst du VPN nicht benutzen. - TV-Sendungen und Streamingplattformen
Manche deutschen TV-Sendungen, Portale und Streamingservices verwenden deine IP-Adresse zur Authentifizierung. Solltest du eine bezahlte, bestehende Mitgliedschaft haben, kann es hierbei zu Problemen kommen, wenn du VPN benutzen möchtest. Solche Geräte sollten dann definitiv ohne VPN verbunden werden.
Wenn du dich für einen zusätzlichen VPN-Router entscheidest, hast du die Möglichkeit, auszuwählen, welche Geräte sich mit und welche sich ohne VPN mit dem Internet verbinden. Somit kannst du zum Beispiel auswählen, dass dein Fernseher für eine gewisse Sendung ohne VPN im Internet ist, während all deine anderen Geräte mit VPN geschützt im Internet surfen.
VPN-Router im Heimnetzwerk: Das benötigst du
Um erfolgreich deinen VPN-Dienst auf einem Router benutzen zu können, benötigst du Folgendes:
- Einen VPN-Router
Ein Router mit VPN-Client Funktion für PPTP, L2TP und OpenVPN Protokolle. Wenn du dich beim Kauf eines Routers unschlüssig bist, dann solltest du immer darauf achten, ob dieser als VPN-Client agieren kann (anstatt als Server) und ob er die oben genannten Protokolle unterstützt. - Technisches Know-How
Wenn man einen VPN Service installieren möchte, benötigt man einen gewissen Grad an technischem Know-how. Viele Router, die von Haus aus noch nicht über einen VPN-Client verfügen, müssen „geflasht“ werden. Sprich: Du musst eine eigens konzipierte Software auf deinen Router installieren, damit dieser als VPN-Client agieren kann. Erst danach kannst du mit der manuellen Einrichtung eines VPN-Dienstes und Servers beginnen.Sollte dein Router bereits VPN-Protokolle unterstützen und als VPN-Client agieren, kannst du gleich mit der manuellen Einrichtung beginnen. - Einen VPN-Anbieter
Damit du eine VPN-Verbindung auf deinem Router einrichten kannst, benötigst du einen VPN-Dienst. Wir haben hier bereits für dich eine Reihe an VPN-Anbietern getestet. In unserem Test überzeugten uns NordVPN und CyberGhost, da diese ohne weitere Konfigurationen auf den getesteten Router konfiguriert werden konnten. Wer sich für IPVanish entscheidet, sollte sich einen geflashten Router mit DD-WRT Firmware holen.
Welche Router gibt es?
Wenn du dich dafür entschieden hast, einen VPN-Dienst auf deinem Router zu installieren, hast du folgende Möglichkeiten:
- Router, welche bereits die Funktion „VPN Client“ enthalten
- Router, welche eine neue Software benötigen, damit man VPN benutzen kann
Bei diesen Router muss zuerst die eigene Software „geflasht“ werden, damit man diesen mit der VPN Funktion erweitern kann (OpenWRT, DD-WRT, usw.). Erst durch erfolgreiches Flashen kann man dann den Router als Client benutzen. - Vorkonfigurierte Router
Eine weitere Möglichkeit ist es, sich einen vorkonfigurierten Router zu kaufen. Bei diesen Routern sind bereits alle gängigen VPN-Dienste vorinstalliert und man muss sich letzten Endes nur noch mit seinen Benutzerdaten in das Internet einwählen. Hierbei entfällt die manuelle Konfiguration oder das Flashen komplett. Diese Option ist vor allem für Einsteiger die Beste.
Für unseren Test haben wir mehrere VPN-Router unter die Lupe genommen. Hierbei haben wir uns für VPN-Router entschieden, die bereits die Funktion VPN-Client vorkonfiguriert haben. Damit können sowohl Einsteiger als auf Fortgeschrittene einfach einen VPN-Dienst Ihrer Wahl auf dem VPN-Router installieren.
VPN-Router: Das sind die Besten
Egal ob Einsteiger oder Fortgeschritten, wir haben verschiedene Marken unter die Lupe genommen mit einem klaren Testsieger: Asus. Hier ein kurzer Überblick:
ASUS Router
Die gängigsten Modelle von ASUS unterstützten OpenVPN und PTPP Protokolle. In unserem Test konnten wir ohne Probleme unseren besten VPN-Anbieter NordVPN konfigurieren und installieren. ASUS Router bieten viele Funktionen, hervorragende Geschwindigkeiten und sind in bereits sehr günstigen Preisklassen erhältlich. Wichtig dabei ist, dass man bei einem ASUS Router darauf achtet, dass dieser als VPN-Client PTPP und OpenVPN unterstützt. Somit muss man in der Regel keine weiteren Einstellungen vornehmen.
Vilfo Router
Der schnellste VPN-Router, die es zurzeit auf dem Markt gibt, mit Übertragungsraten von bis zu 400Mbit/s. Wenn man keinerlei Einbußen in Sachen Geschwindigkeit haben möchte, so empfehlen wir diesen Router. Jedoch zahlt man dafür auch einen gehobenen Preis: Der Vilfo VPN-Router ist zurzeit im Handel mit rund 400 Euro zu erwerben. Wer also gerne etwas mehr ausgeben möchte, ist bei diesem VPN-Router bestens aufgehoben. Man kann den Router direkt von der Vilfo-Webseite bestellen. Einziger Nachteil: Die Oberfläche und Benutzeranleitung sind derzeit nur auf Englisch und Schwedisch verfügbar!
GL iNet Router
GL iNet Router sind sehr preiswert und ideal, wenn man auf Reisen ist oder aufgrund beruflicher Situationen oft seinen Standort wechselt. Da die Router relativ klein sind, sind auch deren Funktionen leicht eingeschränkt. Deswegen erreicht man bei Gl iNet Router nur mittelmäßige Geschwindigkeiten. Dank der OpenWRT Firmware kann man jedoch die Router im Heimnetzwerk einsetzen. Diese Router unterstützen wie unsere anderen Modelle OpenVPN. Die Router sind derzeit für den deutschsprachigen Raum auf Amazon erhältlich.
Einrichtung eines VPN-Dienstes auf einem VPN-Router
Anhand unseres VPN-Router Testsieger ASUS zeigen wir dir nun, wie du einen VPN-Dienst schnell und einfach einrichtest. In unserem Test haben wir uns für NordVPN als Anbieter entschieden, da dieser auf allen getetesten Router schnell und einfach zu konfigurieren ist.
Für unseren Test haben wir uns für den Asus RT-AC51U Router entschieden, der durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis und VPN-Client Funktion mit OpenVPN überzeugt. Der VPN-Router ist derzeit mit rund € 40 im Handel zu einem sehr günstigen Preis zu erhalten.
1. Schritt
Nachdem du dich bei NordVPN registriert und deine Benutzerdaten erhalten hast, öffne deinen Browser und tippe: 192.168.1.1 ein. Diese Adresse ist bei allen gängigen ASUS Router die Standardadresse, um die Benutzeroberfläche abzurufen. Logge dich mit deinen Daten für deinen ASUS Router ein.
2. Schritt
Nach dem Einloggen kommst du direkt zur Konfigurationsoberfläche deines Routers. Klicke nun auf VPN und anschließend auf VPN Client.
3. Schritt
Klicke nun auf „Profil hinzufügen“ (falls du eine Englische Oberfläche benutzt, dann auf „Add Profile“)
4. Schritt
Klicke auf „OpenVPN“ und fülle alle Felder aus:
- Bezeichnung (Description): Benenne deine VPN-Verbindung
- Benutzername (User name): Trage deinen NordVPN Nutzernamen ein.
- Passwort (Password): Trage dein NordVPN Passwort ein.
- Automatische Verbindung (Auto reconnect): Ja
5. Schritt
ASUS verlangt nun eine OpenVPN Konfigurationsdatei. Die meisten VPN-Anbieter bieten diese direkt auf deren Webseite an. Für NordVPN findest du die Konfigurationsdatei hier.
6. Schritt
Nachdem du die Datei heruntergeladen hast, lade sie nun in der ASUS Konfigurationsoberfläche hoch. Nach dem Upload der Datei klicke auf OK.
7. Schritt
Nach dem erfolgreichen hochladen siehst du nun eine neue Verbindung. Diese ist noch deaktiviert. Klicke auf den Button „aktivieren“ (oder „activate“) um die Verbindung zu aktivieren.
Danach solltest du unter „Verbindungsstatus“ (Connection status) einen blauen Haken sehen:
8. Schritt
Und schon hast du es geschafft! Du hast erfolgreich eine VPN-Verbindung über deinen ASUS Router zum Internet hergestellt. Solltest du die Verbindung deaktivieren wollen, klicke einfach auf „Deaktivieren“ in deiner Konfigurationsoberfläche.
Fazit
In unserem Test hat uns der VPN-Router von ASUS vollstens überzeugen können. Dank der vorinstallierten Software, der VPN-Client Funktion und der Unterstützung von PPTP und OpenVPN können die meisten ASUS Router als VPN-Router verwendet werden. Des Weiteren unterstützt ASUS fast jeden VPN-Anbieter, den es zurzeit auf dem Markt gibt. Das Wichtigste ist jedoch immer, sich die Spezifikationen des Routers anzusehen. Auch bei ASUS finden sich Router, die nur PPTP unterstützen. Achtet bei dem Kauf eines Routers auf alle Fälle auf die Kompatibilität – der Router muss als VPN-Client agieren, OpenVPN und PPTP unterstützen!
FAQs
Kann ich einen kostenlosen Anbieter für meinen VPN-Router benutzen?
Prinzipiell ja, solange OpenVPN und PTPP unterstützt werden. Jedoch empfiehlt es sich, auf einen kostenpflichtigen Dienst zurückzugreifen. Die von uns getesteten Anbieter bieten jeweils Konfigurationsdateien an, die z.B. ASUS Router benötigen, um eine VPN Verbindung herzustellen.
Ich habe einen alten Router ohne VPN Funktion. Was kann ich tun?
Wenn du einen älteren Router hast, der keine VPN-Client Funktion hat, kannst du zunächst auf den jeweiligen Seiten der VPN Anbieter nachsehen, ob du deinen Router eventuell mit einer neuen Firmware flashen kannst. Wenn dein Router auf deren Webseite gelistet ist, folge den Anweisungen, um dein Gerät VPN-fähig zu machen. Sollte dir dies zu kompliziert sein, kannst du bereits ab 40 Euro günstig einen VPN-Router kaufen.
Brauche ich bei meiner Fritz!Box einen zusätzlichen Router?
Ja! Die Fritz!Box benötigt einen zusätzlichen VPN-Router, damit du eine VPN Verbindung herstellen kannst. Das liegt daran, dass die Fritz!Box nicht als VPN-Client agiert. Wenn du dir also z.B. den von uns getesteten ASUS Router kaufst, kannst du deine Fritz!Box an diesen anschließen. Die VPN Verbindung baust du dann ganz einfach über die ASUS Konfigurationsoberfläche, wie in unserer Anleitung, auf.